NSG Granitz - Das Werk ist vollbracht!

Foto: T. Haase
An diesem Hang, an dem kein Haus steht und kein Tourist spazieren geht, musste der herrliche Buchenwald weichen. Hinter den Häusern (re. im Bild), für deren Sicherheit diese Bäume gefallen sind, steht (Gott sei Dank) noch immer der Wald...
"Das Werk ist vollbracht", so lautet die Unterschrift der Bilder nach der Zerstörung des
Granitz-Hanges am Fischerstrand von Binz, die mir ein Fotofreund zusandte. Aufgenommen: am 19. Juni 2003 morgens 5 Uhr 30.
Eine sinnlose, hinterlistige und himmelschreiende Aktion in einem Biosphärenreservat Rügen - dem NSG GRANITZ.
Sie, liebe Leser, dürften nicht lärmen, den Weg nicht verlassen, keiner Pflanze ein Haar krümmen - und keine Tiere verschrecken. Das tut die BVVG Rostock für Sie, mit lärmenden Motorsägen, Häckslern und Baumaschinen in der Zeit, wo das Naturschutzgesetz den Tieren und der Vegetation besonderen Schutz angedeihen lässt.
Herrn Klötzer, dem Leiter des Rügener Forstamtes, zur Anschauung: Der glattgehobelte Vordergrund und der Hang im Hintergrund, der aufgefurcht und der Erosion nun preis-
gegeben ist, müsste nun eigentlich den "neuen Buchenwald" zeigen, der Ihrer Meinung nach schon 15 cm hoch ist! Sehen Sie ihn??? Wir nicht!!!
Wir - das Volk - sind ja nur aufgerufen, die Regenwälder Afrikas und Südamerikas zu retten, was geht uns unser herrlicher Buchenwald an???
Sie boten uns im letzten Gespräch Zusammenarbeit an und bedauerten, dass vor dem Herbst eine solche Aktion stattfand. Und vom Nationalparkamt (dem Hüter unserer Natur) tönte es laut: "Das hat Folgen, das Fällen wird sofort gestoppt!" Das war am: 23.Mai 2003. Entgegengesetzt zu diesem "heuchlerischen Abholzungsstop" wurde am: FREITAG, dem 13. (Juni), weiter geholzt und danach (klammheimlich) der "Rest" beseitigt, obwohl uns das Gemeindeamt Binz/Hr. Pawlack mitteilte, dass die "Aktion beendet sei..."
So, werte Ressort-Chefs, kann weder das Vertrauen der Bevölkerung zu seinen Behörden wachsen, noch eine Zusammenarbeit mit uns aussehen!
Daher wird unser Kampf für die Natur und gegen Behördenwillkür weitergehen! Und auch der Satz des Nationalpark-Amtsleiters, Herrn Dr. Weigelt, der mir in seiner Mail vom 17.06.2003 schrieb: "...Sich für die Erhaltung seiner Heimat einzusetzen, wohl wissend, dass es ein hartes Brot ist und man sich dadurch sehr unbeliebt macht..." wird uns nicht daran hindern. (Eine traurige Erfahrung von Herrn Dr. Weigelt, die wir - und viele andere - nur bestätigen können!)
Beschämend wirkt nun um so mehr der Satz des Volksmundes: "In der DDR durfte man nicht sagen, was man denkt, daher änderte sich nichts. Jetzt dürfen wir alles sagen, - aber es ändert sich auch nichts!" Und daher nochmals: Wir werden weitermachen, - bis sich etwas ändert!
01 02 03 04 05