Der we(h)r(t)lose Nationalpark S. 3

Als Fotograf und Satiriker wurde mir bei dem Anblick dieses Wortes sofort die Realität klar: RAUS - aus dem Wald, RAUS aus der Verantwortung...
Eine Hinterlassenschaft, die nicht mehr zu vererben ist. Aber die Technik und Wissenschaft werden vielleicht bald einen Planeten entdecken, der für Menschen "bewohnbar" ist. Sollte das der Fall sein, sollte man prüfen, ob man nicht die "gemeine" Bevölkerung dorthin umsiedelt, sondern nur die Politiker, Beamten und Funktionäre ins All schießt...
Eine "frei gelegte" Siedlung, die zu keiner Jahreszeit sichtbar war, kann nun ans Zentrum angeschlossen werden. Ob das die Gründer und Häuslebauer jemals erträumt haben? Vom Wald in die Stadt - für mich nur ein Jasmunder Albtraum... Hinter der Treppe begann das Paradies der Inselbesucher, Naturfreunde und Anwohner. Hat das niemand verhindern können? Mich erinnert es an den (traurigen) Witz, den ein Bus-Fahrgast an der Wendeplatz-Bus-Haltestelle erzählte: Früher durften wir Ossis nichts sagen, darum hat sich nichts geändert - heute dürfen wir alles sagen - aber ändern tut sich auch nichts. Bei dem letzten Halbsatz drehte er sich misstrauisch um und ich ergänzte: "Man muss es ja nicht zu laut sagen... da nickte er mir deutlich zu.
Bis an den Stadtrand rollten die Zeugen des ehemaligen Waldes. Aber Zeugen einer solchen Vergewaltigung der Natur sind unbequem und lästig und werden sicher entsorgt. Zwei Tatbestände spielen sich momentan ab, die einander bedürften. Wir in MV brauchen Autos, die in Stuttgart oder Wolfsburg gebaut werden, und die Autostädte brauchen saubere Luft, die wir (nur halbwegs) hatten.
Sie verpesten unser aller Luft bis zum 6-fachen des erlaubten Ausstoßes, und wir entsorgen im Gegenzug die Sauerstoff-Lieferanten - die Buchen. Wem nun eher bei diesem Wettbewerb die Luft ausgeht, wird sich zeigen. Ich schlage vor, dass unsere Kanzlerin als regierendes Oberhaupt den nächsten Anlass wahr nimmt und statt irgendeiner bejubelten Bändchen- Durchschneidung ein "von den Behörden vernichtetes Natur-Refugium" zu besichtigen.
Es kann danach ja trotzdem ein typisches Denkmal errichtet werden. Text zum Beispiel: "DENK MAL!"