Eine Eulenfamilie hätte beinah ihr Zuhause verloren!

Ein positives Beispiel fanden wir in Fernlüttkevitz. Eine Bewohnerin des Ortes erfuhr auf der Gemeindevertreter-Sitzung, zu der sie nicht als Gemeindervertreter, sondern als Bürgerin ihres Ortes geht, dass im Gutshauspark ein alter, schon leicht schief stehender Baum, der niemanden gefährtet, aus "Verkehrssicherheitsgründen" gefällt werden soll.
Sie kannte diesen Baum schon lange und seit zwei Jahren auch deren Bewohner - eine Eule! Aus Erfahrung wusste man, soll erst einmal ein Baum fallen, dauert es nicht lange, bis er weg ist. Holz braucht man am Kap Arkona immer. Es war also dringender Handlungsbedarf geboten. Sie informierte die Untere Naturschutzbehörde, die sich mit dem zuständigen Bürgermeister in Verbindung setzte und eine Fällung untersagte! Auch der Natur- und Tierfotograf, Herr Nest-
mann, wurde von ihr informiert mit der Bitte, doch auf diese Situation in einen Zeitungs-
artikel aufmerksam zu machen (er schreibt für OZ und OAZ), da die Käuzchen schließlich unter Naturschutz stehen. Einen entsprechenden Bericht haben wir allerdings nicht finden können. In der nächsten Gemeindevertreter-Sitzung hieß es, niemand hätte die Absicht gehabt, diesen Baum zu fällen, schließlich gehe keine Gefahr von ihm aus. Es ist schon seltsam - das mit der Verkehrssicherheit. Dann wenn sich getroffene Entscheidungen als unrichtig erweisen, will es niemand gewesen sein.
Inzwischen sind die kleinen Käuzchen längst flügge, die beinahe der Säge zum Opfer gefallen wären. Es bleibt die Sorge, wann wieder mal jemand den alten Baum für "gefährlich" hält. Für viele Waldbewohner sind derartige Nisthöhlen überlebensnotwendig. Diese findet man nun einmal nicht in gerade angepflanzten Jungbäumen.
Danke für die Initiative - und weiterhin Baum wie Käuzchen im Auge behalten!