Leser-Meinungen 2006/2007 |
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Wenn Sie neue Fälle von Naturfrevel kennen, teilen Sie uns dies mit. Wir werden diese hier veröffentlichen. Sie können auch zu aufgeführten Beispielen Ihre Meinung sagen. Bitte geben Sie Ihren Namen, Telefon-Nr. oder E-mail-Adresse an (auf Wunsch werden diese vertraulich behandelt).
Bergen, 23. Mai 2003 |
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Bernhard Velten, 25. 07. 2007 Hallo Herr Ender, ...Nach langen Jahren war ich wieder einmal auf der Insel Rügen, die mich damals unmittelbar nach der Wende so tief in ihren Bann gezogen hatte. Ich erinnere mich an die zwar beschwerliche, aber überaus spannende und erlebenswerte Fahrt über Grevesmühlen, Wismar, Rostock und Stralsund. Mit jeder dieser Stationen rückte man dem ersehnten Ziel ein Stück näher und es blieb Zeit für Vorfreude und um sich in Gedanken auf die Insel einzustimmen. Wie anders diesmal schon die Anreise: Schnöde Autobahn, keine Einblicke mehr in Landschaften und Städte, keine Begegnungen mit Menschen auf Marktplätzen, keine Möglichkeit, sich auf das Ziel einzustimmen. Ein Frösteln beim Anblick der gigantischen Hochbrücke, die in ihren zerstörerischen Ausmaßen nichts Gutes ahnen ließ. Ich will mich kurz fassen! Vorbei ist es mit der Jungfräulichkeit, der unberührten Natur dieser Insel. Willkürliche Eingriffe allerorts, selten oder eigentlich nie zum Vorteil der Natur. Rücksichtsloser Raubbau im Dienste des Kommerz, einzig darauf angelegt, eine "schnelle Mark" zu machen. Manch einer wird sagen, es habe sich viel getan! Sicherlich! Aber nicht zum Wohle der Insel und Ihrer Natur! Wie ich mittlerweile gelesen habe, ist gerade Ihnen das Problem bewußt und Rügen hat in Ihnen einen unüberhörbaren Mahner und Verfechter seiner Interessen. Ich sehe das mit Genugtuung und großer Freude und hätte durchaus große Lust, an diesem Tun mitzuwirken.... |
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Arndt Müller, BUND, 18. 05. 2006 Lieber Herr Ender, ich freue mich, Ihre gut gemachte Seite für den Erhalt der Natur der Insel Rügen gefunden zu haben. Ihre aussagestarken Fotos und die entsprechenden Informationen geben einen wichtigen Eindruck von den Gefahren, die dem einmalig schönen Natur- und Kulturgut der Insel drohen. Auch wir werden immer wieder um unsere Stellungnahme zu unterschiedlichstem Naturfreveln auf der Insel gebeten und versuchen über die Zusammenarbeit auch mit dem NABU Rügen noch einiges zu erhalten... |
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T. Meißner, 04. 04. 2006 Demolierung eines Kleinodes Was hatte Rügen an naturbelassenen, ruhigen, verträumten Orten und Stränden zu bieten! Eine Idylle für den Ruhe und Erholung suchenden Urlauber und Naturfreund. Denn der kam ja vor allem hierher, um dem Trubel der Großstadtarchitektur zu entfliehen, Erholung und Entspannung sozusagen "in ruhiger Lage" zu genießen. Das gibt's auf anderen Ferieninseln im deutschen Lande gewöhnlich nur noch auf Bildern. Seit 15 Jahren wird nun selbst in den entlegensten Orten, von denen wir dachten, daß sich dahin nie ein Fremder verirren würde, fleißig am touristischen Aufschwung gezimmert. Welch prachtvolle Neubauten, die schon von weitem modernen Baustil und ebensolche Baustoffe erkennen lassen und sich harmonisch in die Landschaft einfügen wie eine Schrankwand in ein Renaissance-Schloß. Von der Vielzahl ganz zu schweigen. Welch gigantischer Größenwahn, selbst in den kleinsten Orten unter dem touristischen Deckmantel für astronomisch hohe Summen Skaterbahnen zu bauen, die dann doch nur von den Einheimischen sparsam genutzt werden. Für die Sauberhaltung der mit reichlich Schmutz und Grünbewuchs behängten Straßenbeleuchtung reicht's dann natürlich nicht mehr. Auch die tollen Wege im Baumarkt-Stil sind eine Köstlichkeit. Zum Glück wächst da überall kein Gras mehr und Sand wirbelt auch keiner mehr auf. Selbstverständlich gibt es erfreuliche Ausnahmen. Entweder noch als alter Bestand oder im alten Stil wiederhergestellt. Doch das Alte verschwindet immer mehr oder wird bis zur Unkenntlichkeit dem Empfinden oder Geldbeutel des Bauherrn angepaßt. Eine besonders prämienreife Leistung ist die in diesem Jahr wieder aufgenommene Verschönerung der alten Alleen mit silberhellen Leitplanken. Die Landesregierung hatte ja bereits 2002 einen solchen Anfall von Sicherheitswahn, dessen sachliche und fachliche Richtigkeit nicht nur vom ADAC angezweifelt wurde. Als seit 1973 in jedem Jahr wieder- kehrende Rügen-Liebhaber hatten auch wir damals in Binz unsere Protestunterschrift geleistet. Der bis dahin erzeugte Zustand war natürlich nicht mehr rückgängig zu machen, konnte aber wenigstens gestoppt werden. Freude und Aufatmen damals bei allen Beteiligten, die den Charakter der Alleen erhalten wollten. Wie man nun sieht, währt die Freude nicht lange. Wie in diesem Lande üblich, wird hier nicht auf Ursachenbekämpfung gesetzt, sondern versucht, die Wirkung zu beeinflussen. Das Aussehen der einst schönen Alleen ist damit unwiederbringlich ruiniert. Na, wenigstens den Auftragnehmer freut's. 2002 gab es dazu, ich glaube, es war in der Ostseezeitung, einen sehr treffenden, kleinen Artikel, voll bissiger Satire. In ihm war beschrieben, wie in tiefer Nacht ein Sportwägelchen mit 180 Stundenkilometern gemächlich dahintuckert und die bösen Alleebäume nur darauf warten, kurz vor ihm auf die Straße zu springen. Und deshalb wäre es eben gut, sie mit Leitplanken daran zu hindern. Leider habe ich diesen Artikel nicht mehr, wo er doch wieder so hochaktuell ist. Die Einmaligkeit und Schönheit Deutschlands größter Insel ist im Schwinden, die Ursprünglichkeit bereits dahin. Heutzutage muß sich alles rechnen. Der Erhalt von Ursprünglichkeit in einer behüteten Natur, Schönheit und emotionale Empfindungen rechnen sich nicht. Und wenn's in zehn Jahren geschafft ist, daß dieses Eiland genauso aussieht wie jede andere Touristen-Hochburg, dann kommt jede Besinnung zu spät. Man muß Rügen nicht nur vor Sturmesflut und Feuer sichern. Nein, auch vor Inselschändern. |
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J. Bartz, 27. 03. 2006 Lieber Herr Ender, ich bin heute halb zufällig (durch eine Recherche nach einem Anschreiben des BUND wegen des Kiesabbaus) auf Ihre Seiten geraten. Ich kann Sie so gut verstehen, so gut! Hier bei uns im südlichen Schleswig-Holstein gibt es zwar auf den ersten Blick nicht so viel schöne Landschaft wie bei Ihnen, und vielleicht auch rein sachlich nicht so viel zu schützen, aber der generelle Raubbau ist vermutlich genau so eine Pest. Ich frage mich oft, wie Menschen wie Sie mit dieser Dauerbürde überhaupt noch leben können, ohne fast jede Leichtigkeit und Fröhlichkeit einzubüßen. Ich muss mich in manchen Zeiten hier richtig zwingen, um wieder auf andere Gedanken zu kommen, und ich bemerke mit Erschrecken bei mir, wie mich das alles mehr und mehr radikalisiert. |
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Leser-Meinungen 2003/2004/2005 |
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