Nistelitz

Generell stimmen wir Familie Mittelbach zu, dass Feld-, Wald- und Wiesenwege nicht asphaltiert werden sollten, denn Landschaftsversiegelung haben wir schon genug. In diesem konkreten Fall scheint man sich aber die Entscheidung dazu nicht einfach gemacht zu haben, wie eine erste Rückfrage bei der Bürgermeisterin von Zirkow, Frau Bohn, ergab. Sie sagte uns eine Stellungnahme zu.
www.sorgenkind-ruegen.de
M. Steinhagen, 06. 10. 2003
Seit über 20 Jahren verbringe ich meine Urlaube auf der Insel Rügen. Einen großen Teil davon in der Gemeinde Zirkow, wozu auch das Dorf Nistelitz gehört.
Die Insel Rügen lebt von und mit dem Tourismus. Den Tourismus und die Natur unter einen Hut zu bringen, ist sicher nicht immer einfach und sollte mit bedacht betrieben werden.
Um aber bei dem konkreten Thema Nistelitz zu bleiben. Die Wege in und um Nistelitz sind in einem, für Radwanderer katastrophalen Zustand. Ausgenommen die Verbindung zwischen der Bäderstraße und dem Ortseingang selber. Nicht nur, dass in jüngster Zeit Wege, welche auf Radwanderkarten eingezeichnet sind, ganz untergepflügt sind, so sind auch weitestgehend alle Feldraine, teilweise ganz weggepflügt oder zumindest stark beschädigt. Die Wege selber sind durch landwirtschaftliche Geräte ruiniert. Und das in einem Maße, dass es wahrlich keine Freude macht, diese zu befahren oder auch zu begehen.
Dass der Erhalt der Natur und das Anlegen von Radwanderwegen kein Widerspruch hinsichtlich des Umweltschutzes sein muss, sieht man in weiten Teilen Brandenburgs, dem Münsterland, der Prignitz, der Eifel, der Mecklenburgischen Seenplatte und auch schon auf der Insel Rügen selber (z.B. Der Radwanderweg von Groß Streßow nach Lauterbach und viele andere neue Wege.). Hier fördern asphaltierte Radwanderwege die Naherholung und den Tourismus, ermöglichen die Landwirtschaft und gewährleisten auch den Umweltschutz. Letzteres hauptsächlich dadurch, dass der Tourismus durch diese ausgebauten Radwanderwege gelenkt wird und so Flurschäden an Flora, Fauna und Landwirtschaft vermieden werden. Dass in Nistelitz ein solcher Weg auch den Nutzern der Kleinbahn zugute kommt, die sich augenblicklich, durch Staub bei schönem Wetter und durch Schlamm bei schlechtem Wetter, ihren Weg bahnen müssen, kommt hier sicher noch dazu.
Letztendlich mehrheitlich entscheiden über den Bau eines Radwanderweges sollten sich aber die Bewohner des idyllisch gelegen Ortes Nistelitz selber. Sie leben dort und müssen mit den Unwegsamkeiten ihres Ortes täglich leben. Dass sie dabei die Natur über die "Klinge springen lassen" glaube ich nicht. Sonst würden sie nicht dort, in und mit der Natur leben.
J. Rudolf, Euskirchen, den 01.10.03

Kann jeder machen was er will?

Guten Abend Herr Ender!

Einen herrlichen Urlaub hatte ich auf der Insel. Natur in ihrer Ursprünglichkeit gibt es auf Rügen in einer Vielfalt, die unbedingt erhalten bleiben sollte. Im Gegensatz zu vielen Strandbesuchern habe ich mir die Schönheiten der Insel mit dem Rad erobert. Ich habe viel gesehen und die Natur genossen.
Geschockt ist man dann aber, wenn man sieht, wie ein "Jungbauer" uralte Bäume (auch Eichen) am Rande eines Hügelgrabes beschneidet um mit seiner Landwirtschaftstechnik besser einen Feldweg passieren zu können, statt mit dieser über sein eigenes Feld zu fahren. Wie der gleiche "Jungbauer" Radwanderwegschilder versetzt und den Weg mit seiner Technik ruiniert, so, dass man als Radfahrer diesen nicht mehr passieren kann. Geschehen ist das in dem schönen Ort Nistelitz, Gemeinde Zirkow, im Monat August / September. Unverständlich an der ganzen Sache ist, dass der "Jungbauer" selber in diesem Ort wohnt. Hat er kein Interesse an dem Ort, an der Natur, an der Ursprünglich-
keit dieses Landstriches? Ist es reiner Egoismus oder auch reine Profitgier?
Egal, es ist schade, dass man solche Handlungen auf der Insel duldet. Das ist der Anfang vom Ende.

Mit freundlichem Gruß

J. Rudolf

P.S.: Diese Zeilen sind zur Veröffentlichung auf Ihrer Webseite "Sorgenkind-Rügen.de" gedacht. Übrigens eine sehr schöne Einrichtung, die mich zum Schreiben dieser Zeilen veranlaßte.