Der grosse Bluff des Gratis-Wochenblattes
DER RÜGANER

"Die Zeitung für die Insel" lautet ihr Slogan und man setzt dann stolz seinen Titel "DER RÜGANER" darunter. Und gleich darunter stehen die hehren Begriffe "unabhängig - überparteilich". Somit können sich die Bewohner der Insel Rügen also bedenkenlos diesem Blatt anvertrauen... ("können"), klingt doch alles gut, was die Titelzeile so verspricht oder?
Wie (fast) immer ist alle Theorie grau - und beim RÜGANER besonders.... Wer z. B. Artikel gegen die landschaftsvernichtenden Windkraftparks schreibt - wird boykottiert. Wer danach andere Themen aufgreift, die dem Rüganer missfallen, wird boykottiert. Damit der Leser das nicht bemerkt, wird seit Jahren der "Opposition" (SPD) die Möglichkeit gegeben, ihre Plattetüden zu veröffentlichen. Unter dem Motto: "Seht - wir sind doch ungemein demokratisch", wird davon abgelenkt, dass wirklich brisante Themen vom RÜGANER totgeschwiegen werden.
Und nun kommt der "große Wurf" des Rüganer - der Herausgeber wird der Chef des Touris-
musverbandes Rügen! Ein Verband, der sich (seit einiger Zeit) auf die Fahnen geschrieben hat, dass Windkraftanlagen nicht gut für den Tourismus sind, erhält einen Chef, der alles tut, Artikel von Windkraftgegnern in seinem Blatt zu verhindern! Denn diese könnten schließlich die lukrativen Anzeigen der Windkraftlobby gefährden. Umfragen haben deutlich zu Tage gebracht, dass der Tourist diese Anlagen nicht will und viele Urlauber von diesen Ungeheuern der Landschaftsvergewaltigung abgeschreckt werden.
Der Spagat, die Interessen seiner Zeitung mit denen des Tourismusverbandes zu verbin-
den, ist so groß, dass er nicht gelingen kann. Wer die Pressefreiheit nur in seinem Sinne gelten lässt, kann keinen Verband in punkto Landschaftserhalt voran bringen, so dass die Verlierer eindeutig wir RÜGANER sind - nicht das Blatt Der Rüganer!
Viele angebotene Beiträge dieses Blattes, die der Information des Lesers wirklich dienen würden, werden abgeschmettert. Darüber hinaus werden selbst Beiträge, die seine freien Mitarbeiter schreiben würden, gleichfalls abgelehnt! D. h., die Begriffe "überparteilich - unabhängig" sind eine Farce und Augenwischerei! Hier müsste dringend (im Interesse einer wirklichen Pressefreiheit) anders entschieden werden.
Wie soll sich die Entwicklung auf Rügen (und anderswo) positiv gestalten, wenn aus-schließliches Eigeninteresse (z. B. Anzeigen) darüber entscheidet, was an die Öffentlich-
keit zu gelangen hat - und was nicht? Hier geht es nicht nur um meine Interessen als Naturfotograf, Buchautor und Naturschützer, sondern um die generelle Frage, ob wir uns Verantwortliche leisten können, die derart undemokratisch agieren.