Kein Kies aus Zessin

Seit langer, langer Zeit tobt ein erbitterter Kampf gegen den geplanten Kiesabbau in Zessin. Die hiesige Presse berichtete mehrmals über den "Stand der Dinge". Seither prangt ein großes Transparent über der Straße nach Zessin. Vielleicht ist der eine oder andere Leser dem Aufruf nach Spenden seinerzeit gefolgt, um das "Kies machen" auf Kosten der Natur zu verhindern. Leider ist das Problem heute aktueller denn je.

Die Heidelberger Baustoffwerke, eine Tochterfirma des global operierenden Baustoff-
konzerns HeidelbergerCement AG, wollen hier mächtig Kies gewinnen. Rund 4,4 Millionen Tonnen des feinkörnigen in der Eiszeit rund geschliffenen Materials sollen in den nächsten 22 Jahren auf 19 Hektar aus dem Boden geholt werden. Der Einsatz von zerkleinertem Recyclingbeton aus dem Abbruch alter DDR-Plattenbauten oder Straßenbeläge ist zwar auch für HeidelbergCement "prinzipiell möglich", aber mit einem Tonnenpreis von rund 15 Euro ist der Stoff aus der eiszeitlichen Moränenlandschaft auf Rügen konkurrenzlos preiswert.

November 2006