NSG Granitz - Fortsetzung

Der schwarze Freitag vom "Weltbad" Binz oder Freitag, der 13...

Foto: T. Haase
Wenn man das Naturschutzgebiet (!) Granitz betritt, wo eine Eule auf das Biosphärenreservat hinweist, das Schild mit dem Reh sieht, an dessen Tafeln zu lesen ist, dass der Besucher die Wege nicht verlassen, durch Lärm kein Tier erschrecken und keine Pflanze entnehmen darf, fragt man sich beim Anblick schwerer Baumaschinen und gerodeter Buchen, welch Irrsinn hier vorliegen muss...
Und wer dann dem Aufstieg hinter dem abgeholzten Hang folgt, sieht hoch oben, im Gebüsch "getarnt" eine schwere Bau-Maschine, die z.,T. den empfindlichen Waldboden weggefräst hat. Und nun ahnt man, was der Grund für diesen Waldfrevel ist. Der Hang bietet nun die berühmt-berüchtigte "Freie Sicht für freie Bürger" über den Binzer Strand. Ob Biosphärenreservat, ob National-park, ob Naturschutzgebiet, ob Vegetations- oder Brutzeit, - in Rügens "rechtsfreiem Raum" lässt sich gut schalten und walten. Unter dem Blick der Naturschutz-Eule werden wieder mal die Augen zugekniffen.
Das Ende der Strandpromenade des "Weltbades" Binz - und der Beginn eines herrlichen Naturschutzgebietes (!) hat eine verheerende Narbe bekommen, die noch Jahrzehnte von Rücksichtslosigkeit und Dummheit künden wird. Hier wurde, um ein "bisschen mehr zu sehen", - von mit Blindheit geschlagenen (Un)verantwortlichen uns allen schwerer Schaden zugefügt und ein Landschaftsschutzgesetz ausgehebelt. Es gibt wohl keine einzige Ausnahmeregel, wie die der "Verkehrssichernden Maßnahmen", die so ausgehöhlt und missbraucht wird! Würde man die Toten, die jährlich durch Autounfälle oder durch Ertrinken entstehen, so ahnden, wie die, die durch Bäume sterben, gäbe es keine Fahrzeuge und keine Gewässer mehr.
Man kann sich natürlich auch durch ein extremes Sicherheitsbedürfnis "zu Tode versichern" oder alle Bäume abschaffen, nur sterben, das werden wir alle in ein paar Jahren oder Jahrzehnten sowieso. Davor sollten aber alle Sicherheitsexzentriker noch einen Waldspaziergang machen, um zu begreifen, wie gut der Wald der Seele tut!
Foto: T. Haase
Foto: T. Haase
Ein Waldweg, den der Wanderer nicht verlassen darf. Im Gebüsch versteckt: das Baufahrzeug
Mit schwerem Gerät werden bis zur Abbruchkante
des Hanges der Waldboden bearbeitet und Wurzeln beschädigt.
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